Arbeitgeberbewertungen: Fluch oder Segen?

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Von den einen geliebt, von den anderen gefürchtet und verflucht: Arbeitgeberbewertungen. Wie gehen Bewerber mit dem vielfältigen „Bewertungs-Dschungel“ auf kununu, glassdoor, StepStone11880 und Co. um und wie können Unternehmen das alles als Chance für die eigene Erfolgsmaximierung nutzen? Dazu gebe ich Ihnen im folgenden Beitrag Einblick in meine beiden Perspektiven im Alltag: Der des Bewerbers sowie der des Recruiters.

Aus Sicht des Bewerbers

Bewerber haben heute vielfältige Möglichkeiten, sich über ihren potenziellen Arbeitgeber zu informieren. Hauptsächlich wird im deutschsprachigen Raum für die Einsicht von Arbeitgeberbewertungen die Plattform kununu verwendet. Dort teilen Bewerber sowie (aktuelle oder ehemalige) Mitarbeiter anonym ihr Insider-Wissen über Unternehmen. Derartige Infos z.B. zum Bewerbungsprozess finden Bewerber sonst online nirgendwo – weder auf der Unternehmenswebsite noch in den Stellenangeboten. Für Bewerber also ein klarer Vorteil. Sie erhalten auf diesem Wege authentische und damit glaubwürdige Eindrücke von ihrem potenziellen Arbeitgeber. Darauf basierend entscheiden sie dann, ob der Arbeitgeber zu ihren Vorstellungen passt. Bewerben: Ja oder nein?

Der Bewerbungsprozess gliedert sich häufig wie folgt: Die Stellenausschreibung spricht den Bewerber an, der Bewerber informiert sich über den Arbeitgeber und nutzt diese Infos als Entscheidungsgrundlage für die mögliche Bewerbung. Sind Arbeitgeberbewertungen zu negativ, sehen Bewerber oft vom letzten Schritt ab, d.h.: Schlechte Arbeitgeberbewertungen führen dazu, dass sich Bewerber in Ihrem Unternehmen gar nicht erst bewerben!

Doch auch der umgekehrte Fall ist möglich, so geschehen bei meiner Jobsuche. Die Arbeitgeberbewertungen waren das ausschlaggebende Argument dafür, mich bei BleckmannSchulze zu bewerben. Die positiven Aussagen von Bewerbern und Mitarbeitern haben mich also zu meiner Bewerbung erst motiviert und zusammen mit der Wohlfühlatmosphäre vor Ort zu meinem Top-Favoriten im Bewerbungsprozess gemacht. BleckmannSchulze ist das Paradebeispiel, wie Mittelständler es schaffen können, sich durch ihr Standing in Arbeitgeberbewertungsportalen den Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Fachkräfte zu verschaffen.

Aus Bewerbersicht sind Arbeitgeberbewertungen definitiv ein Segen. Begünstigt durch die demografische Entwicklung sitzen Erstere am längeren Hebel und entscheiden selbst, wo Sie arbeiten möchten.

Aus Sicht des Recruiters

Die meisten Arbeitgeber agieren in Bewertungsportalen unsicher und unprofessionell. In endlosen Rechtfertigungsschleifen stehen sie hinterher schlechter als vorher da. Alternativ versuchen sie Bewerber mit gezielt manipulierten Bewertungen in die Irre zu führen. Achtung: Bewerber sind nicht blöd! Aus z.B. einzelnen, grammatikalisch ähnlich aufgebauten Formulierungen, die „zu schön sind, um wahr zu sein“ schließen Bewerber, dass hier vermutlich etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Für die nachhaltig positive Reputation in derartigen Portalen benötigt es mehr. Der erste Schritt: Arbeitgeberbewertungsportale als Chance für den unternehmenseigenen Wettbewerbsvorteil anstatt als Gegner zu begreifen, der mundtot gemacht werden muss.

Arbeitgeberbewertungen: Aus Fluch mach‘ Segen

Zu allererst gilt: Hinter negativen Bewertungen steckt häufig zumindest ein Fünkchen Wahrheit. Reflektieren Sie Erstere also und nehmen Sie sie als Anstoß für interne Anpassungen. Dann gilt es, die Befürworter des Unternehmens zu mobilisieren und diese zum Teilen ihrer positiven Erfahrungen zu motivieren. In der Regel sind es nämlich die mit schlechten Erfahrungen, die sich in Arbeitgeberbewertungsportalen Luft machen. Sie werden sehen: Verfolgen Sie diesen Prozess langfristig und sehen kununu mehr als Chance denn als Fluch, verschaffen auch Sie sich Ihren individuellen Wettbewerbsvorteil. Wetten, dass…? 🙂

Beitragsbild: © D3Damon – istock.com

 
Bettina Papadopoulos

Bettina Papadopoulos

Als geborene Deutsch-Griechin lebe ich in direkter Nachbarschaft zu meiner großen Familie in der Bonner Region. Mein Job bei BleckmannSchulze begeistert mich: Ich liebe es, von wunderbaren Menschen umgeben zu sein und diese dabei zu unterstützen, ihren richtigen Weg zu finden. Zu Hause stehen für mich mein Hund, Bücher sowie die Natur im Fokus.